Wie ein Wall, stemmt sich Kretas Bergwelt gegen den Meltémi. Stark gefiederte Windpfeile lassen erahnen, mit welcher Wucht er seine Wellen gegen die Küste rollt. Zeigt er, was er wirklich draufhat, kann die Ansteuerung mancher Häfen zu einem Nervenkitzel werden. Doch so grau wie der Himmel an diesem Tag ist alle Statistik. Statt vom „Licht der Ägäis“ beschienen, schält sich Gramvoúsa aus einer über der See hängenden Dunstglocke. Schuld ist der Südwestwind, den es um diese Jahreszeit gar nicht geben dürfte. Die Windpfeile zeigen fast ausschließlich Nordwest an. Darauf hatten wir vertraut, als wir die Südbucht von Kretas westlichem Außenposten als Ankerplatz wählten. Doch statt ablandig zu liegen, schwojt das Heck unseres Bootes nahe an einer felsigen Untiefe, die schon einem Kümo zum Verhängnis wurde. Nun loben wir jene Klippen, die uns die westliche Einfahrt vermiest hatten. An ihnen brechen sich jetzt die anrollenden Wellen und gönnen uns gerade so viel Schwell, dass wir uns darin in Sicherheit wiegen dürfen. Doch so sicher, dass wir uns zu einem Ausflug in das ehemalige Seeräubernest und zu dem darüber aufragenden venezianischen Kastell verführen lassen, fühlen wir uns nun auch wieder nicht.
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„Mare Nostrum“ nannten die Römer jenes Meer, das schon in der Antike Europa, Asien und Afrika mehr verband als trennte. Heute könnten wir Segler das Mittelmeer ruhigen Gewissens als „unser Meer“ bezeichnen. Jahr für Jahr furchen wir mit den Kielen unserer Yachten durch sein tiefblaues Wasser, abends stürmen wir seine Häfen. Kein anderes Revier kann uns so viel bieten. Vor allem nicht so viel Abwechslung. Mal gibt es sich familienfreundlich, mal stellt es Ansprüche an Schiff und Crew. Oft ist es lieblich, dann wieder launisch; manchmal kann es aber auch unberechenbar, wenn nicht gar zerstörerisch sein. An seinen Ufern reihen sich die kulturellen Höhepunkte wie Perlen an einer Schnur, in seinen Buchten und Häfen überbieten sich die Restaurants mit kulinarischen Höhepunkten. Hier finden Segler Reviere, in denen sie über Wochen Meilen fressen können und gleich nebenan eines, in dem sie, nachdem sie eine Woche durch seine Inselwelt gebummelt sind, alles gesehen haben was es dort zu sehen gibt. Jedes Revier im Mittelmeer hat seinen eigenen Reiz. Deshalb war es erst nicht leicht, die zehn schönsten herauszufinden, denn jedes von ihnen sollte das gewisse Etwas haben. Schließlich boten sich sogar 10 + 1 Reviere an, von denen sich keines mehr aussortieren ließ.
COSTA DORADA –
Ein Törn voll Überraschungen
Einen Ausführlichen Bericht über einen Segeltörn in diesem wunderschönen Revier findens in unserer letzten Ausgabe, 3/2024
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Es ist nicht jedermann und -frau gegeben, einen seglerischen Abstecher nach Tasmaniens Hauptstadt Hobart zu machen, obwohl diese in Seglerkreisen eine wohlbekannte Größe ist. Man denke nur an die berühmte – zeitweilig auch berüchtigte – Sydney-Hobart-Regatta, die seit 1945 jährlich stattfindet und mit fast olympischen Eigenschaften behaftet ist. Traditionell startet das knallharte Rennen (bei dem 1998 bei 80 Knoten Wind – im Hochsommer! – sechs Teilnehmer ums Leben kamen) am 26. Dezember und endet 626 Meilen später auf der Ziellinie in Hobart.
Die Zeit dafür wird von Jahr zu Jahr weniger und dürfte wohl schon bald unter zwei Tage gedrückt werden. 1996 schaffte es die deutsche Morning Glory in etwas über zweieinhalb.
Es ist jedoch gar nicht erforderlich, bei diesem riskanten Rennen mitzumachen oder auf eigenen Planken etwa einen Umweg bis ans Ende der Welt zu wagen, denn dort, „Down Underst“, ist Hobart zu finden.
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Welcher Segler kennt schon die Costa Dorada oder die Costa del Azahar? Dabei ist dieser Abschnitt der spanischen Mittelmeerküste ein tolles Revier voll seglerischer Überraschungen.
Barcelona war schon immer mein Traum. Doch mehr als den Flughafen der Hauptstadt von Katalonien habe ich bisher nicht kennen gelernt. Deshalb geht es diesmal statt aufs Schiff erst mal in ein Hotel direkt neben dem Torre Agbar. Man sagt, sein Architekt habe sich an Gaudís Visionen orientiert; wegen seiner phallischen Form hätte ich eher auf Beate Uhse getippt. Als erste Sehenswürdigkeit stehen „Las Ramblas“ auf dem Programm. Immer auf der Hut vor Taschendieben, wühlen wir uns durchs Gedränge, bis wir in einer Seitengasse ein Lokal mit verlockenden Tapas-Angeboten finden. Von außen ist die „Sagrada Familia“ ein Schock. Erst der von Licht und Farben durchflutete Innenraum versöhnt mich mit Gaudís „Meisterwerk“, doch richtig wohl fühle ich mich erst wieder in Barcelonas gotischem Viertel. Es grenzt im Süden an den Port Vell, über dessen Yachthafen Christoph Kolumbus wacht. Noch ein letzter Blick vom Montjuïc auf Barcelona, dann geht es mit dem Transfer-Bus den nördlichen Teil der Costa Dorada entlang bis Roda de Bará. Noch ist in dessen Marina viel Platz. Wenn sich herumgesprochen hat, dass man hier nur einen Bruchteil der Liegegebühren vom neunzig Seemeilen entfernten Mallorca bezahlt, könnte sich das jedoch schnell ändern.
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ie wenigsten Weltumsegler kennen diese Inseln nicht. Denn sie liegen geradezu „passend“ auf dem Weg, sie sind von freundlichen Menschen bewohnt und insofern absolut sicher, und sie sind tropische Schönheiten, von denen man sich nur schwer wieder losreißen kann.
Da die als Atoll gruppierten Eilande sich nur einige wenige Meter über dem Meeresspiegel erheben und keine besonderen topografischen Merkmale aufweisen, ist ihre Ansteuerung unter Umständen schwierig. Diese Erfahrung machten die zwei Männer auf der Spanish Eyes, ein Deutscher und ein Australier, als sie, nach Tagen im heulenden Passat zu Tode erschöpft, letztlich eine flache Kontur im Dunkel sichteten und auf die Lücke zwischen den Inseln Horsburgh und Direction zusteuerten. Dachten sie. In Wahrheit hielten sie auf ein weiter südlich gelegenes Loch im Riff zu. Dort krachten sie auf die Koralle, und die Yacht wurde zum Totalverlust. Noch in der gleichen Nacht zog ein Raupenschlepper zur Vermeidung einer Ölverschmutzung das Wrack aufs Trockene. Es war nichts mehr mit ihm anzufangen.
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er vom Trubel in den Revieren und den Kämpfen um den letzten Liegeplatz im Hafen genug hat, sollte es mal mit einem Törn an Albaniens Riviera versuchen.
Selbst aus elftausend Metern Höhe lassen sich die Zustände in Dalmatiens Küstengewässern erahnen. Weiß gesprenkelt ist das Meer, dicht mit Booten belegt sind die Buchten. Obwohl noch früh am Tag, weist das Kielwasser vieler Yachten bereits hin zu Marinas und Häfen, um beim Kampf um den Liegeplatz eine Bootslänge vor den Mitbewerbern zu bleiben. Dabei ist das Angebot riesig. Kaum eine Bucht, in die nicht eine Marina hinein betoniert wurde, kaum mehr eine Mole, die nicht Yachten ihren Schutz anbietet. Ernüchternd ist auch der Blick auf Montenegro. Vor wenigen Jahren noch galt es als Hoffnungsrevier für Segler, heute kommt schon Stress auf, wenn man aus luftiger Höhe auf ihre Küsten blickt. Das ändert sich als wir über die Grenze nach Albanien fliegen. Keine Marina verunziert hier die Küste, die wenigen Punkte im Blau des Meeres sind Fischerboote. Je weiter wir nach Süden jetten, desto höher türmen sich Berge. Schluchten stürzen hinab zum Meer. Dort locken Buchten, eine einsamer als die andere. Noch bevor hinter der griechischen Grenze der seglerische Wahnsinn erneut fröhliche Urstände feiert, steht für mich fest: Nächstes Jahr werde ich in Albanien segeln! Fragt sich nur wie? Noch kann man dort kein Boot chartern. Und die Charterfirmen in Korfu verschanzen sich hinter Ausreden, die alle nur auf eines hinauslaufen: „Bleib in der EU und zahle redlich deine Hafengebühren! Dann bleibt das Geld im Land“. Nur bei Kiriacoulis zeigt man Verständnis: „Albania? That sounds really great!“, mailt mir Maria Spiliopoulou zurück.
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Die Ägadischen Inseln liegen nur wenige Seemeilen vor der Küste Siziliens. Im Gegensatz zu den Äolischen (Liparischen) Inseln im Norden sind sie nicht vulkanischen Ursprungs, sondern waren in prähistorischer Zeit mit der Landmasse Siziliens verbunden. Die Küsten sind von rauen Felsen und unzähligen Grotten geprägt. Die helle Farbe des Gesteins sorgt für eine herrliche Türkisfärbung in den flachen Buchten und die pittoresken Fischerdörfer bieten wunderbare Fotomotive. Es ist erstaunlich, dass der Archipel bisher in der internationalen Yachtszene kaum bekannt ist. Die Sizilianer haben ihn längst als Ausflugsziel entdeckt. Sie kommen mit kleinen Motorbooten aus Trapani und Marsala, um hier zu baden und später am Tag wieder zurückzufahren. An den Abenden senkt sich Ruhe über die idyllischen Buchten.
Seit Jahrhunderten prägte die Tradition der Mattanza (Thunfischfang) das Leben der Insulaner. Auch wenn die großen Schwärme heutzutage ausbleiben, und ehemalige Fabriken verfallen oder zu Museen umgebaut wurden, ist Thunfisch allgegenwärtig: sei es in den Spezialitätengeschäften oder auf den Speisekarten der Restaurants. Inzwischen sind die Inseln von einem 53.000 Hektar umfassenden Meeresschutzgebiet umgeben, dem größten im Mittelmeer. Auf der Webseite www.ampisoleegadi.it kann man sich mit den Regeln in den verschiedenen Zonen vertraut machen – wo geankert werden darf und wo Bojenfelder eingerichtet sind. Der Ausgangspunkt für unseren Segeltörn ist die Metropole Palermo, ein Konglomerat aus pulsierender Lebensfreude, schäbigem Charme und geschichtsträchtigen Bauwerken. Vom Yachthafen La Cala aus erreicht man das Zentrum zu Fuß in nur wenigen Minuten. Die Via Vittorio Emanuele und die Via Maqueda sind die Hauptachsen der Stadt und treffen sich an der Piazza Quattro Canti. Im Bereich der genannten Straßen findet man neben den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten (Kathedrale, Palazzo dei Normanni, Piazza Pretoria, La Martorana, Teatro Massimo) auch eine Vielzahl von Bars, Restaurants und Eissalons. Zum Eintauchen in die Kulinarik Siziliens sei hier das Ristorante „I Cucci“ auf der Piazza Bologni empfohlen.
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Es gibt kaum zwei andere Reviere, die so gegensätzlich sind und sich doch so ergänzen, wie das der Amalfi-Küste und des Cilento.
Am Schnittpunkt dieser beiden Reviere liegt Salerno. Während man seine Altstadt, samt der Küsten-Promenade, als letzten Ausläufer der touristisch-mondänen Amalfi-Küste durchgehen lassen könnte, fressen sich die südlichen Ausläufer der Stadt bereits in die ländlich geprägten Ebenen des Cilento hinein. Dorthin hat es auch die neue Marina di Arechi verschlagen. In ihr fanden all jene Yachten einen sicheren Hort, für die im Yachthafen der Stadt – und an den Stegen im Handfelshafen – kein Platz mehr war. Sitzt man dort bei einem „Café“, hat man freien Blick auf den Namensgeber der Marina: das Castello di Arechi. Dreihundert Meter hoch dräut die Langobarden-Festung über dem Normannen-Dom der Altstadt: einem wahren Wunderwerk der Romanik! Zusammen erzählen sie allen, die sich für mehr als nur für Segeln interessieren, schon viel über die wechselhafte Geschichte der Stadt. Es lohnt sich immer, auf den Spuren der Geschichte durch den Kern einer Altstadt zu streifen; Salerno macht da keine Ausnahme. Dabei sollte man schon ein wachsames Auge auf das kulinarische Angebot haben. Denn nur so kann die abendliche „cena“ auch zu jenem Erlebnis werden, wie man es sich von einer „movida salernitana“, das sich mit „Salernos Lebensgefühl“ übersetzen ließe, erwarten darf.
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Was mit der Einweihung des Canal du Midi am 24. Mai 1681 begann, wurde im 19. Jahrhundert mit dem Garonne-Seitenkanal vervollständigt. Ein Wasserweg vom Mittelmeer zum Atlantik war seit der Antike ein lang gehegter Traum des Handels.
Heute ist der Canal des Deux Mers ein UNESCO-Welterbe und ein ausgesprochen beliebtes Revier für Hausboote. Die ehemaligen Treidelpfade sind dagegen wie geschaffen für Ferien mit dem Fahrrad. Entlang der gesamten Strecken verlocken unzählige Sehenswürdigkeiten rechts und links des Kanals zum Anlegen und Anhalten. Angemessene touristische Infrastrukturen für einen großartigen Urlaub am Canal des Deux Mers stehen für alle Bereiche zur Verfügung.
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Die Pride of Mother Sea ist ein hochseetüchtiges Segelschiff, und ist mit Skipper zu mieten. Das Schiff ist 14 Meter lang. Die Pride hat einen gemütlichen Salon, eine gute ausgerüstete Kombüse, und 8 feste Schlafplätze verteilt auf 4 Kabinen.
Die Norwegische Flotte benützte diesen Schiffstyp, der nach dem vor 100 Jahren entwickelten Vorlagen von Colin Archer gebaut wurde, für segelnde Rettungsschiffe, Lotsenboote oder Fischereischiffe. Der Rumpf ist dem natürlichen Wellengang des Wassers angepasst, die Yacht bleibt ruhig und stabil, selbst bei hoher See.
Eigentlich sollte diese Yacht auf Südpolexpedition gehen, dementsprechend wurde sie auch gebaut. Gut isoliert, das Vorschiff abgeschottet, ist sie mit Zentralheizung mit Radiatoren, Klimaanlage, Fäkaltank für alle Abwässer, viel Stauraum, zwei Masten, Klüverbaum, 47m² Großsegel, 24m² Besansegel, Fock 19m², Klüver 23m², Toppsegel 12m² ausgestattet. Die Länge beträgt 14m, die Breite 4,5m, der Tiefgang 2,15m. Außerdem verfügt sie über einen 90 PS Ford Mermaid-Motor, einen 5 KW Generator, Pressluftkompressor, Dieseltank für 1200 Liter und Wasservorrat über 1600 Liter.
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